Die mit dem Blut in den Körper des Versuchstieres intrakutan eingeführten Trypanosomen gelangen sehr rasch aus dem Blut in die Lymphspalten des Coriums, in diesem weiter und durch das Unterhautbindegewebe in die benachbarte Lymphdrüse, vermehren sich dabei außerordentlich stark auch in der Drüse noch, sind ferner in Drüsen der gleichen Körperseite in großer Menge nachweisbar, noch bevor sie im peripherischen Blut überhaupt oder in nennenswerter Weise aufgefunden werden können. Daraus ergibt sich aber die Folgerung, daß die untersuchten — und wahrscheinlich wohl alle — Trypanosomen mindestens zuerst und vielleicht wohl überhaupt nicht nur als Parasiten des Blutes, sondern in nicht geringerem Grade und sogar in erster Linie als Parasiten des Lymphgefäßsystems anzusehen sind. Daß mit dieser Auffassung, die auch gelegentlich schon von anderen Autoren ausgesprochen worden ist, viele Tatsachen im Verlauf der Trypanosomeninfektionen nicht nur nicht im Widerspruch stehen, sondern geradezu erst ihre richtige Erklärung finden, kann hier nicht mehr weiter ausgeführt werden. Ebenso müssen wir uns versagen, auf weitere Folgerungen, die in verschiedener Richtung, gezogen werden können, hier noch näher einzugehen. Von den an Spirochäten in gleicher Hinsicht und bei ähnlichen Versuchsbedingungen angestellten Untersuchungen sei nur angeführt, daß es auch bei ihnen nachzuweisen gelang, daß sie sehr bald nach der Injektion aus dem eingeführten Blut in das umgebende Bindegewebe der Haut auswandern. Dies wurde sowohl für Recurrens- wie für Hühnerspirochäten festgestellt.