Die Umsetzung des Caseins mit Formaldehyd. VIII. Versuche mit Acetylcasein

Abstract
Es wurden verschieden stark acetylierte Caseine durch Einleiten von Keten in Natriumcaseinatlösung hergestellt. Aus dem wenig verminderten Formaldehydbindungsvermögen der acetylierten Caseine muss geschlossen werden, dass auch die acetylierte NH2‐Gruppe noch Formaldehyd zu binden vermag (28 Tage Gasgerbung bei 18°). Bei dieser Reaktion wird kein Wasser kondensiert. Dagegen konnte erneut nachgewiesen werden, dass die freien Aminogruppen im gewöhnlichen Casein den Formaldehyd unter Kondensation binden. Die Gerbung in der Kälte bewirkt somit beim Acetyl‐casein auch keine eigentliche Gerbung: Stark acetylierte und dann formalisierte Caseine bleiben wegen der fehlenden Brückenbindungen in verdünnter Natronlauge löslich. Die Heissgerbung (70°) bright diese Löslichkeit allerdings zum Verschwinden, jedoch bleibt das Quellungsvermögen eines solchen Präparates weit über dem des gewöhnlichen Caseins, das bei 18° gegerbt worden ist. Die Versuche bestätigen erneut die entscheidende Bedeutung der freien NH2‐Gruppen für die Formaldehydgerbung.

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