Abstract
Zusammenfassung Die Gewässer, möge es sich um stehende oder fließende, um geschichtete oder ungeschichtete handeln, werden auf Grund der Intensität ihrer gesamten biogenen Prozesse, ihrer Bioaktivität, beurteilt. Je mehr organische Stoffe dem Auf- und Abbau im Gewässer unterliegen oder, anders ausgedrückt, je stärker sidi der biogene Energiefluß im Gewässer entfaltet, um so dynamischer ist sein Stoffhaushalt (Energieumsatz = Bioaktivität). In diesem Sinne werden oligo- und eudynamische Gewässer unterschieden. Es wird andererseits nahegelegt, die Gewässer auf Grund ihrer autochthonen Netto-Primärproduktion zusätzlich als oligo-oder euproduktiv zu kennzeichnen. Die spezifische Bioaktivität eines Biosystems ist die Intensität der Umwandlung kinetischer Energie in potentielle und der Rückbildung potentieller Energie in kinetische je Zeit- und Volumen- oder Oberflächeneinheit. Produktion und Respiration des Epi- und Hvpolimnions sind im Großen Plöner See sowie im Kleinen Ukleisee auf Grund von direkten Gewässerunter-suchungen und unter Anwendung der Hell-Dunkel-Flaschenmethode untersucht worden. Die Entwicklung und das Vergehen der Planktonpopulationen unterliegen im See sehr stark den jeweiligen Wetterbedingungen, d. h. neben der wechselnden Lichtversorgung und der Temperatur insbesondere auch den Konvektions- und Zirkulationsströmungen des Epilimnions. Der kurzgeschlossene Stoffkreislauf des Epilimnions wies im Großen Plöner See den Faktor 2,7 auf, d. h. durchschnittlich 37,2% des Bruttobetrages der Primärproduktion gelangen in das Hypolimnion. Die turn-over-Frist der Algenproduktion des Sees betrug acht Tage. Die hypolimnische Kohlendioxydakkumulation und unter geeigneten Bedingungen auch das Sauerstoffdefizit ergaben für den Großen Plöner See einen ähnlichen Wert für die Nettoproduktion des Epilimnions wie die gleichzeitig angewandte Hell-Dunkel-Flaschenmethode. Die Bioaktivität des mesohumosen Kleinen Ukleisees beruht vor allem auf derjenigen seines Hypolimnions und erreicht hier, bezogen auf die Flächeneinheit des Seeareals, sogar einen größeren Wert als im Hypolimnion des Großen Plöner Sees.