Abstract
Bei höheren Temperaturen mißt man für organische Lösungen eine Aktivierungsenergie E1 der Gleichstromleitfähigkeit, die charakteristisch für den gelösten Stoff ist. Es wird festgestellt, daß eine Substitution am Benzolring von Nitrobenzol und Pyridin eine Erhöhung von E1 zur Folge hat. Der Effekt kann nicht durch eine Substituenten-bedingte Ladungsverschiebung innerhalb des Moleküls erklärt werden. Dagegen zeigt eine Abschätzung, daß die zusätzliche Aktivierungsenergie betragsmäßig genau mit der zusätzlichen potentiellen Energie übereinstimmt, die ein abzulösendes Elektron im Feld des Substituenten-Dipols besitzt. Dieser Befund bestätigt das früher aufgestellte Modell der Ladungsträgererzeugung, das als Ort der Elektronenablösung die Sauerstoffatome der NO2-Gruppe bei Nitrobenzolen bzw. das Stickstoffatom bei Azaverbindungen postuliert.