Abstract
Es wird ein mit niederfrequentem Wechselstrom durchzuführendes Titrationsverfahren beschrieben, bei dem der Äquivalenzpunkt am Polarisationswiderstand einer geeigneten Indikatorelektrode erkannt wird. Dies ist immer dann möglich, wenn mindestens eine Ionenart der Titrationsreaktion zugleich auch geschwindigkeitsbestimmend ist für die elektrochemische Reaktion der verwendeten Elektrode. Die im Äquivalenzpunkt stattfindenden sprungartigen Konzentrationsänderungen führen in diesem Fall zu entsprechend starken Änderungen des Polarisationswiderstandes. Dieses Verfahren, für das die Bezeichnung „Polarisationstitration”︁ vorgeschlagen wird, ist auf die meisten gebräuchlichen Titrationsreaktionen anwendbar. Die Äquivalenzpunktanzeige ist wegen der hohen Konzentrationsempfindlichkeit des Polarisationswiderstandes außerordentlich scharf, so daß Titrationen noch in sehr verdünnten Lösungen möglich sind.