Abstract
Hämostaseologische Untersuchungen wurden bei 43 Patienten mit klein- und nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen, malignen Lymphomen und Plasmozytomen vor, 4 und 24 h nach Chemotherapie durchgeführt. Der Fibrinopeptid-A (FPA)-Spiegel und die FPA-in-vitro-Bildungsrate (Δ FPA) stiegen bereits nach 4 h signifikant nur bei den kleinzelligen Bronchialkarzinomen und bei malignen Lymphomen an. Dies unterstützt die These von der Gerinnungsaktivierung im exogenen System nach zytostatikainduzierter Exponierung von Tumorzellthromboplastinen. Der FPA-Anstieg wurde bei den Tumor-erkrankungen beobachtet, bei denen mit hohem therapieinduziertem Zellzerfall zu rechnen war. Ein Faktor-VIΠ-Aktivitätsanstieg, wie auch bei Akute-Phase-Reaktionen zu beobachten, trug weiterhin zu einer Hyperkoagulabilität bei. Fibrinogen und Plasminogen fielen signifikant nach Chemotherapie ab. Hinweise für eine relevante Kontaktaktivierung ergaben sich bei fehlender Abweichung für den C-Inhibitor nicht. Der Protein-C-Anstieg ist möglicherweise auf eine hochdosierte Kortikoidtherapie zurückzuführen.