Ergebnisse der Tieftemperaturforschung

Abstract
An einem 205 g schweren Platinzylinder wird die Atomwärme konstanten Druckes Cp zwischen 10° K und 0° C gemessen. Die Normalentropie bei 25° C ergibt sich zu 9,95 Clausius. Unterhalb von 16°K läßt sich die Atomwärme als die Summe der Gitterwärme Cg, die dem T3-Gesetz folgt, und der Elektronenwärme Ce, die linear mit T verläuft, darstellen: Platin: Cp = Cv= Cg + Ce=464,5(T/221)3 + 15,8 · 10 -4 T. Kok und KEESOM fanden für den Koeffizienten des linearen Gliedes bei Heliumtemperaturen 16,1 ·10-4 und RAYNE erhielt ihn unterhalb von 1° K zu 16,5.10-4. Oberhalb von 20° K verursacht die Elektronenwärme einen starken Abfall der DEBYESCHEN Θ-Werte, wenn diese aus den auf Cv korrigierten Cp-Werten unmittelbar berechnet werden; diese Θ-Werte verschwinden bei T0=245°. Benützt man den bei Helium- und Wasserstofftemperaturen gültigen Wert von 16· 10-4 T für die Elektronenwärme γ T auch bei höheren Temperaturen, so steigen die für die Gitterwärme Cg = Cv-Ce berechneten Θg-Werte nach hohen Temperaturen abnorm an. Dies deutet darauf hin, daß die Elektronenwärme zu groß angesetzt ist. Dagegen folgt aus einer von CLUSIUS-BÜHLER aufgestellten Formel γ= 10.10-4, ein Wert, mit dem 0g zwischen 90° K und der Raumtemperatur temperaturunabhängig wird und zwischen 238 und 240° zu liegen kommt. Platin verhält sich hinsichtlich seiner Elektronenwärme offenbar genau so wie sein leichteres Homologe, das Palladium, das auch einen temperaturabhängigen γ-Wert hat.

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