In-vitro-Untersuchungen zur möglichen Übertragung des humanen Immundefizienz Virus (HIV) durch allogene Knorpeltransplantate

Abstract
Der Gebrauch von allogenen Transplantaten ist kontrovers diskutiert wegen der Möglichkeit der Übertragung von Viren, insbesondere des humanen Immundefizienz Virus (HIV). Um eine mögliche HIV-Kontamination von Knorpelzellen zu untersuchen, wurde die Suszeptibilität von Knorpelzellen für HIV analysiert. Dafür wurden Chondrozyten aus Knorpelgeweben freigesetzt und auf die Präsenz des Rezeptors für HIV (CD-4-Molekül) immunzytochemisch und durchflußzytometrisch mit Hilfe von monoklonalen Antikörpern untersucht. Weiterhin wurden isolierte Chondrozyten während eines Zeitraums von 30 Tagen mit HIV-1 inkubiert, um eine mögliche virale Replikation mittels der Produktion von viralem p24-Antigen und der Aktivität der reversen Transkriptase zu untersuchen. Die immunzytochemischen Färbungen und die durchflußzytometrisehen Analysen erbrachten immer negative Ergebnisse, d. h. der anti-CD-4-Antikörper lagerte sich nicht an Knorpelzellen an. Während der gesamten Kulturzeit kam es in den Chondrozyten zu keiner Produktion von HIV-1, gemessen an p24-Antigen und reverse Traskriptase-Aktivität. Unsere Ergebnisse zeigen, dass unter den gewählten Bedingungen der HIV-1 nicht in der Lage ist, Knorpelgewebe zu infizieren, wenn kein HIV-suszeptibles Nachbargewebe (Blut, Perichondrium, Verkalkungen, etc.) vorhanden ist. With the increasing prevalence of the human immunodeficiency virus (HIV), the possibility of a transmission of HIV via allogenic transplants has increased. To assess the risk of transferring HIV with allogenic cartilage grafts we investigated the suseeptibility of chondrocytes to the virus. Our results indicate the absence of the HIV receptor (CD-4-molecule) on chondrocytes by immunohistochemistry and FACS analyses. Furthermore cultures from chondrocytes and high doses of HIV-1 did not show an active replication. Hence, we conclude that normal cartilage cells cannot be infected by HIV This means that the risk of HIV transmission by cartilage allografts is very low if no contaminating tissues like blood, perichondrium and calcifications etc. are present.

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