Die Dauer der Nikotinersatztherapie – ein Prädiktor für die langfristige Abstinenz?

Abstract
Ziele: Die passagere Nikotinsubstitution erhöht die langfristige Abstinenzwahrscheinlichkeit entwöhnungswilliger Raucher. Unklar ist, ob die Dauer der Substitution die langfristigen Abstinenzquoten bei Rauchern beeinflusst, die im Rahmen der Behandlung abstinent werden konnten. Untersuchungsdesign: 232 Raucher erhielten neben einer verhaltenstherapeutischen Unterstützung in der Gruppe oder mit Hilfe eines Entwöhnungsmanuals eine Behandlung mit Nikotinpflastern. Datenerhebung/Auswertung: In die Untersuchung gingen die Daten von 93 der insgesamt 129 abstinenten Raucher ein, die das Nikotinpflaster eingesetzt hatten. Neben der Ausgangsmotivation und den rauchanamnestischen Daten wurde der Einfluss der Nikotinersatztherapie auf die langfristige Abstinenz untersucht. Ergebnisse: Nur 67 Teilnehmer waren bereit, das Pflaster länger als 28 Tage einzusetzen. Diese zeigten eine tendenziell, aber nicht signifikant höhere langfristige Abstinenzerwartung nach 6 und 12 Monaten. Die Dauer der Abstinenz wurde zwar auch von der Dauer der Nikotinersatztherapie, im Wesentlichen aber von der Stärke der Nikotinabhängigkeit nach Fagerström (FTND) prädiziert. Schlussfolgerungen: Eine längerfristige Nikotinersatztherapie scheint in Abhängigkeit vom Ausmaß der Nikotinabhängigkeit empfehlenswert. Der FTND-Wert sollte als wesentlicher Prädiktor der langfristigen Abstinenz bei der Planung der Nikotinersatztherapie berücksichtigt werden.

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