Abstract
Durch den Nachweis eines normalen Gehalts von electrischen Ionen in der atmosphärischen Luft,1 mit anderen Wortes, eines gewissen Leitvermögens, ist die weitere Frage nach der Quelle dieser Ionisierung nahegelegt. Die Untersuchung begegnet einer, wie es scheint, sehr ernsten Schwierigkeit, die darin liegt, dass es unmöglich ist, Luft oder irgend ein Gas ohne Vermittelung fremder, starrer oder flüssiger Körper abzugrenzen, deren Einfluss auf den Ionengehalt des Gases, wie im folgenden noch deutlicher hervortreten wird, von vornherein nicht zu erkennen ist.So kommt es, dass selbst in dem einfachsten Falle, nämlich für begrenzte Luftmassen, unter bekannten physicalischen Bedingungen noch nicht mit Sicherheit entschieden werden kann, ob die Ursache der Ionenbildung in der Luft selbst oder wesentlich in einem Einflusse der begrenzenden Wände zu suchen ist. Hiernach könnte es fast hoffnungslos erscheinen, den Ionengehalt der freien Atmosphäre, in der so viele Prozesse chemischer und physicalischer Art durcheinanderlaufen, auf bestimmte Quellen zurückführen zu wollen. Und doch wird dies Vorhaben ausführbar, sobald man auf Vollständigkeit verzichtet und nur solche Ursachen der Ionisierung berücksichtigt, die in deutlich messbarer Intensität tätig sind. Im Folgenden soll eine solche, nämlich die Radioactivität des Erdbodens, eingehender behandelt werden.

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