Abstract
Ausgehend von der Überlegung, daß parenteral zugeführte Leberpräparate wesentlich besser ausgenützt werden (vgl. Campolon), wurden injizierbare Präparate von gewöhnlichem Magensaft und verschiedenen natürlichen und künstlichen Verdauungsgemischen hergestellt. Es zeigte sich im Rattenversuch, daß auf Injektion von Präparaten, deren klinische Wirksamkeit bei p. A. sichersteht (Campolon, Magenextrakt), eine deutliche Steigerung der Retikulozyten von 0—6‰ auf 12—25‰ eintritt. In Übereinstimmung mit den Fütterungsversuchen Castles führen auch Extrakte aus Muskelfleisch und natürlichem Magensaft zu einer Retikulozytensteigerung, während Extrakte aus künstlich verdautem Fleisch eine solche nicht auszulösen vermögen. Überraschenderweise bewirkt die Injektion von genuinem Magensaft gleichfalls eine starke Retikulozytenkrise, ohne daß bei einem p. A.-Kranken in fast 3wöchiger Behandlung auch nur der geringste Erfolg erzielt wurde. Das von Fontès und Thivolle angegebene Histidin-Tryptophangemisch führte in unseren Versuchen ebenfalls zu einer Retikulozytensteigerung, ohne daß wir in einem Fall von Perniziosa die Erfolge beider Autoren hätten bestätigen können. Auf Grund unserer klinischen Ergebnisse und der Tierversuche kommen wir zu dem Schluß, daß sämtliche beim p. A.-Kranken wirksamen Präparate eine Retikulozytenvermehrung im Rattenversuch herbeiführen; darüber hinaus gibt es aber auch Stoffe, die ohne klinische Wirkung zu besitzen eine Retikulozytenkrise auszulösen vermögen.

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