Abstract
Im Tierversuch läßt sich die Retikulierung des Kryptenepithels durch Gaben von Ccrtison und Desoxycorticosteron variieren. Das Ausmaß der retikulierten Epithelabschnitte geht postnatal mit der Ausbildung der Sekundärfollikel parallel. Die Retikulierung wird als ein physiologischer Vorgang angesehen. Elektronenmikroskopisch stellt sich der Retikulierungs-vorgang wie folgt dar: zunächst gelangen Lymphocyten zwischen zwei Epithelzellen durch die Basalmembran in tiefe Epithelschichten. Weitere Zellen dringen durch die so entstandenen Lücken in das Epithel ein, wo sie dann zwischen fein ausgezogenen Fortsätzen der Epithelzellen in einem Ödemsee liegen. In den mittleren und oberen Epithelschichten finden sich ferner Lymphoblasten in Teilung. Gelegentlich beobachtet man Lymphocyten über intakter Basal-membran. Beim Menschen wird das Retikulierungsbild von entzündlichen Veränderungen überlagert. Die morphologischen Befunde werden in Beziehung zur Tonsillenfunktion gesetzt. Auf das Vorkommen von Langerhans-Zellen im Epithel der menschlichen Gaumexnandel wird eingegangen.