Über 3.4‐Dioxy‐kynurenin, seine Synthese und physiologische Bedeutung

Abstract
d,l‐3.4‐Dioxy‐kynurenin wurde nach dem Prinzip der 3‐Oxy‐kynurenin‐Synthese von A. Butenandt und G. Hallmann synthetisiert. Es ist unter den Bedingungen der üblichen Standardteste 1.) unwirksam im Augenpigment‐Bildungsprozeß an Drosophila und Ephestia und vermag 2.) bei Neurospora crassa Nicotinsäureamid nicht zu ersetzen. Nach diesen Ergebnissen kann 3.4‐Dioxy‐kynurenin weder als Zwischenprodukt der Ommochrom‐ noch der Nicotinsäure‐Synthese aus Tryptophan angesprochen werden. Das Enzym Kynureninase (nach O. Wiss aus Ratten‐ bzw. Schweineleber) spaltet 3.4‐Dioxy‐kynurenin in Alanin und 3.4‐Dioxy‐anthranilsäure; da dieses Enzym auch in Neurospora nachweisbar ist, stellt somit auch 3.4‐Dioxy‐anthranilsäure kein Zwischenprodukt der Nicotinsäure‐Synthese aus Tryptophan dar.