Die Einwirkung von Strahlung auf Nucleinsäure-Bestandteile. V. Mitt.: Untersuchungen über die photochemische Addition von Wasser an Cytosin, Cytidin, Cytidylsäure und Thymin
Das reversible Bestrahlungsprodukt der Cytidylsäure konnte durch Dünnschichtchromatographie an Polyäthylenimin-Cellulose aus der Bestrahlungslösung abgetrennt und durch Vergleich mit dem auf chemischem Wege dargestellten Produkt (Umsetzung der Cp in wäßriger Lösung mit Br2 und anschließende katalytische hydrierende Debromierung) als 4-Hydroxy-dihydrocytidylsäure identifiziert werden. In analoger Weise gelang auch die Synthese des 4-Hydroxy-dihydrocytidins. Die Kinetik des Zerfalls der reversiblen Bestrahlungsprodukte von Cn, C und Cp wurde untersucht. Dabei zeigte sich, daß die Beständigkeit wie bei den Uracil-Derivaten in der Reihenfolge Cn, C, Cp - also in Richtung Nucleinsäure - wächst. Durch Verwendung einer besonderen Bestrahlungsanordnung (Hg-Niederdruckbrenner NK 25/7 der Quarzlampen-Gesellschaft, Hanau, mit einer 0,1-m. wäßrigen KBr-Lösung als Filter) gelang es, auch das allerdings sehr instabile reversible Bestrahlungsprodukt des Thymins nachzuweisen.