Abstract
Die Atom- und Elektronenwärme von reinem duktilen Chrom wird zwischen 14 und 273 °K gemessen und seine Normalentropie bei 25 °C zu 5,64 Clausius bestimmt. Der Koeffizient γ der Elektronenwärme ergibt sich bei tiefen Temperaturen zu 3.6·10—4 cal/Grad2g-Atom in Übereinstimmung mit Beobachtungen anderer Autoren: die DEBYESche charakteristische Temperatur beläuft sich dabei auf 580°. Oberhalb von 100° K läßt sich der Verlauf von Cν durch einen γ Wert von 13,8·10-4 cal/Grad2·g-Atom und eine DEBYESche charakteristische Temperatur von (493 ± 6)° darstellen. Die verschiedentlich diskutierte Schwierigkeit, daß Chrom für ein Übergangselement bei tiefen Temperaturen eine anomal niedrige Elektronenwärme hat, etwa im Vergleich zum benachbarten Vanadin mit einem nahezu unabhängigen Wert von 16·10-4 T cal/Grad · g·Atom, besteht also oberhalb von 100°K nicht mehr. Sollte der kleine γ Wert durch Antiferromagnetismus zustande kommen, so müßte diese Eigenschaft jedenfalls oberhalb von 100°K verschwinden.

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