Surgery of the goiter
- 1 July 1999
- journal article
- abstracts
- Published by Hogrefe Publishing Group in Therapeutische Umschau
- Vol. 56 (7) , 380-384
- https://doi.org/10.1024/0040-5930.56.7.380
Abstract
Theodor Kocher hat, basierend auf seinem damaligen Verständnis der Goiterogenesis, bis weit über die Landesgrenzen hinaus die chirurgische Strategie der Strumachirurgie geprägt. Dank seiner (präventiven) Weitsicht ist die Schweiz heute kein Jodmangelgebiet mehr, sondern nur ein reines Strumaendemiegebiet, welches aber eine hohe Inzidenz von Rezidivstrumen aufweist. Die Analyse unserer Berner Daten (3193 Operationen, 4395 nerves at risk) veranlaßte uns deshalb, unsere (traditionelle) chirurgische Strategie zu überdenken. Um eine Senkung der Rezidivrate als auch eine Senkung der chirurgischen Morbidität zu erreichen, erweiterten wir das Resektionsausmaß beim Ersteingriff und resezierten ab 1990 das gesamte pathologisch veränderte Gewebe (Thyreoidektomie auf der dominanten Seite, eventuell ergänzt mit einer kollateralen Strumektomie). Unterstützt wurde dieses chirurgische Konzept durch in Bern erarbeitete molekularbiologische Erkenntnisse über die Goiterogenesis, welche die Fähigkeit zur Knotenbildung ubiquitär in der ganzen Schilddrüse lokalisieren konnten. Aufgrund der radikaleren Erstoperation mit der routinemäßigen Darstellung des Nervus recurrens sowie der Nebenschilddrüsen konnte die permanente Rekurrenspareserate von früher 2,7% auf 0,7% (p < 0,05) sowie die Hypoparathyreoidismusrate von vorher 3,6% auf 1% gesenkt werden (p < 0,05). Die durch Kocher initial vorgeschlagene konservative Schilddrüsenchirurgie hat 100 Jahre danach eine Korrektur erfahren, welche sowohl die Morbidität der Schilddrüseneingriffe als auch die Inzidenz der Rezidive reduzieren wird.Keywords
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