Abstract
Transnationale Solidaritäten der Migranten in Europa Riva KASTORYANO Es ist üblich geworden, von « nationalen Modellen » zu sprechen, wenn es um den Vergleich der Organisations — und Integrationsformen von Migranten geht, die sich seit den 60er Jahren in verschiedenen europäischen Ländern niedergelassen haben. Diese Modelle, die auf politischen Traditionen und dem Verhältnis beruhen, das der Staat zu Bevölkerungsgruppen in der Position von Minderheiten (seien sie es aufgrund der Religion, der Ethnie oder der Rasse) unlerhält, beeinflussen die Mobilisierung dieser Gruppen. Ihre Mobilisierungsformen weisen in jedem Land auf die Interiorisierung der jeweiligen politischen Normen und Verhaltensregeln hin und sind so ein Zeichen der « Nationalisierung » ihrer Aktionen. Die europäische Vereinigung stellt aber den Einfluss und die Prägnanz dieser Modelle in Frage. Die politischen Partizipationsformen der Migranten passen sich dem neuen politischen Feld an, das transnationale Solidaritäten bevorteilt, die sich aufgrund der Nationalität (der jetzigen oder der Herkunftsnationalität), der Religion oder der « Farbe » bilden. Die Aktivitäten, die damit einhergehen, umgehen die nationale Politik, um eine europäische Representativität zu erlangen.

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