Abstract
Das Onsagersche innere Feld wird zur Berechnung der molaren Kerr-Konstanten in polaren Flüssigkeiten verwendet und für eine Reihe von Substanzen die so aus Gas- und Flüssigkeitsmessungen berechneten Werte miteinander verglichen. Für starre Moleküle mit kleiner optischer Anisotropie ergibt sich dabei gute Übereinstimmung, während bei Molekülen mit innerer Beweglichkeit Abweichungen auftreten, die mit einer Verschiedenheit ihrer mittleren Form in den beiden Aggregatzuständen in Zusammenhang gebracht werden. Auch starre Moleküle mit größerer optischer Anisotropie verhalten sich nicht wie Onsager-Flüssigkeiten, so daß man bei ihnen noch eine Flüssigkeitsstruktur im Sinne der Kirkwoodschen Rotationsbehinderung berücksichtigen muß.