Abstract
The liver of Xenopus laevis was examined with electron microscopy. Its structure was found to be markedly different from that of mammals, particularly regarding the morphology of the hepatocytes to be classified as typical. It was established that the main function of such a cell is the storage of glycogen, and further that it possesses only scant organelles and other inclusions. Since this type of cell was found most frequently in the liver of untreated animals, it was designated as normal cell. The fact appears noteworthy that in the normal liver of Xenopus laevis an abundance of cell types occur which are otherwise found to be proliferated under experimental conditions, e.g. cells with pronouncedly augmented RER, enlarged Golgi complexes, increased lipid inclusions etc. This high number of divergent hepatocytes and the fact that all intermediate stages between the individual extremes are present and not to be accounted for by the position of the cell within the liver was interpreted as being the expression of a cyclic passage of the various stages of activity. It is of special interest that augmented degradation of glycogen in the liver cell takes place only during vitellogenesis. Acute and chronic hunger, as well as adaptation to cold, hardly affect the morphology of the normal cell, especially as far as the glycogen is concerned. The possible causes for this are discussed. Die Leber von Xenopus laevis wurde mit dem Elektronenmikroskop untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß sie in ihrem Bau stark von der Leber der Säuger abweicht, vor allem in Bezug auf die Morphologie des als typisch zu bezeichnenden Hepatocyten. Die Untersuchungen zeigten, daß eine solche Zelle primär Glykogenspeicherungs-Funktion besitzt und nur geringe Bestandteile an Organellen und anderen Inklusionen aufweist. Da dieser Zelltyp in der Leber unbehandelter Tiere am häufigsten auftritt, wurde er als Normalzelle bezeichnet. Bemerkenswert erschien die Tatsache, daß eine Vielzahl von Zelltypen in der Normalleber vorkommen, die sonst vermehrt unter experimentellen Bedingungen zu finden sind, z.B. Zellen mit stark vermehrtem RER, vergrößertem Golgi-Feld, vermehrten Lipidinklusionen etc. Diese hohe Zahl von abweichenden Hepatocyten und die Tatsache, daß alle Zwischenstufen zwischen den einzelnen Extremen vorhanden sind, die nicht durch die lage der Zelle innerhalb der Leber erklärt werden konnten, wurden als der Ausdruck eines zyklischen Durchlaufens der einzelnen Aktivitätsstadien interpretiert. Spezielles Interesse verdient die Tatsache, daß Glykogen in der Leberzelle vermehrt nur während der Vitellogenese abgebaut wird. Akuter und chronischer Hunger, sowie Kälte-adaptation beeinflussen die Morphologie der Normalzelle, besonders in Bezug auf das Glykogen kaum. Die möglichen Ursachen hierfür werden diskutiert.