Zur Abgrenzung normaler, artefizieller und pathologischer Strukturen in reifen menschlichen Plazentazotten

Abstract
Semidünnschnitte von Plazentazotten bis 80 μm Durchmesser, gewonnen durch in situ-Punktion aus 20 normalen, reifen, menschlichen Plazenten und acht Fällen von Rhesus-Inkompatibilität verschiedener Schweregrade, wurden lichtmikroskopisch und morphometrisch untersucht. Ferner wurden auf Übersichtsbildern die Verteilungsmuster von drei histologisch definierten Zottentypen quantitativ erfaßt. Signifikante Unterschiede der Erythroblastose-Plazenten gegenüber den Normalfällen bestehen in einer Vermehrung des Zytotrophoblasten, der Zunahme der materno-fetalen Diffusionsstrecke und der Synzytiumdicke sowie gehäuften Hofbauerzellen. Schwankungen in den morphometrischen Werten und fehlende quantitative Differenzen bei vielen Parametern, bei denen subjektiv-visuell Veränderungen zu bestehen scheinen, werden darauf zurückgeführt, daß die Endzotten strukturell von dem krankhaften Geschehen nicht betroffen werden, sondern nur ein spezieller Zottentyp, die in sehr wechselnder Zahl vorhandenen Intermediärzotten. Diese zeigen nicht nur die oben beschriebenen Verä nderungen, sondern nehmen auch mit zunehmendem Schweregrad der Erkrankung an Zahl und Volumen zu. Dagegen nimmt die Zahl der ausgereiften Endzotten gleichzeitig ab. Die spezifische morphologische Beurteilung der in der Rhesus-Plazenta wichtigen Parameter — insbesondere die strukturelle Differenzierung verschiedener Zottentypen und ihre Kaliberverteilung — setzt eine optimale Fixationstechnik voraus. Sections of human placental villi which were up to 80 μm in diameter were examined light microscopically and morphometrically. The villi were obtained by taking an aspiration biopsy of the attached placenta from 20 normal patients at term and from eight patients delivered at or before 37 weeks because of varying degrees of rhesus incompatibility. The distribution of three histological types of villi was determined. The intermediate villi from patients with erythroblastosis showed an increase in number and volume matching the severity of the disease. The intermediate villi also showed an increase in the amount of cytotrophoblasts, in the amount of materno-fetal diffusion surface area, in the thickness of syncytium, and in the number of Hofbauer cells. The terminal villi were not affected by erythroblastosis and the mature end villi showed a relative decrease in number. To obtain these results an optimal fixation technique was required.