Abstract
Frischgeschlüpfte Inseleidechsen sind relativ (und meist auch absolut) größer als die Jungen der Festlandpopulationen, von denen die Inseltiere, abgeleitet werden müssen. Dafür ist die jährliche Nachkommenzahl der Festlandtiere wesentlich höher als die der Inseleidechsen. An Hand der Größenverteilung und mittels einer kombinierten Methode der Altersschätzung an erwachsenen Eidechsen wird nachgewiesen, daß die Altersverteilung bei Inseleidechsen wesentlich zugunsten höherer Altersstufen verschoben ist. Die gemeinsame Ursache für alle in dieser Untersuchung nachgewiesenen Verschiedenheiten wird erklärt, 1. durch Ausschluß der fressenden Feinde aus der Bilanz der Arterhaltung der Inseleidechsen; 2. durch Verschärfung der Daseinsbedingungen im Sommer, wodurch auch der Kannibalismus als spezieller Faktor in Wirkung gesetzt wird. Die letzte Gruppe von Faktoren begünstigt die Zunahme der Jungengröße; der erste Umstand läßt eine in diesem Sinne fortschreitende Umwandlung, die nur auf Kosten der Zahl der Nachkommen zu erreichen ist, zu; denn die Nachkommenziffer hat nach Wegfall der Feinde an arterhaltender Bedeutung eingebüßt.

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