Abstract
Einkristalline dünne Wolframfolien wurden bei Raumtemperatur mit 60 kev-Goldionen bestrahlt und im Durchstrahlungs-Elektronenmikroskop untersucht. Es wird gezeigt, daß für die Untersuchung der Bestrahlungs-defekte in kubisch-raumzentnehn Metallen die bisher euf kubisch-flüchen-zentrierte Metalle angewandte Methode der I-Analyse nicht ausreicht. Am Beispiel der Strahlenschadigung in Wolfram wird demonstriert, wie man rnit Hilfe von Kontrastexperimenten (ma. Beobachtung von Kontrastfiguren rnit dreizahliger Symmetrie) die Burgersvektoren und Habitusebenen der Defekte eindeutig bestimmen kann. In Wolfram entstehen durch die Bestrahlung zunachst Frankringe rnit Burgersvektoren α/2〈011〉, die sich durch eine Scherung in der Ringebene (Schervektor α/2〈001〉) in gleitfahige Versetzungsringe rnit Burgersvektoren α/2 〈111〉 umwandeln. Diese Versetzungsringe gleiten z.T. unter dem Einfluß der freien Oberfläche aus der Folie heraus. Es wurden einige Defekte mit Burgersvektoren α/2 〈011〉 gefunden. α 〈001〉 -Versetzungsringe wurden nicht beobachtet.