Zur weiteren Kenntnis des Chlorophylls und des Hämins, XII. Elektrochemische Reduktionen an Porphyrinen und Chlorinen, IV

Abstract
Chlorine werden in schwach saurer Lösung elektrochemisch zu Dihydrochlorinen reduziert; deren „Chlorinphlorin”︁‐Struktur wird durch NMR‐spektroskopische Untersuchungen bewiesen. Die Chlorinphlorine sind unbeständig gegen Oxydationsmittel; ihre unterschiedliche Beständigkeit gegen Luftsauerstoff beruht auf sterischen Faktoren. Unter speziellen Bedingungen gehen die Chlorinphlorine in Gegenwart von Sauerstoff eine neue photochemische Reaktion ein, die zu 3.4‐Hydroxy‐Verbindungen 1 und 2 mit Bacteriochlorin‐Gerüst führt. Der Mechanismus dieser Photooxydation wird, insbesondere durch massenspektrometrische Untersuchungen deuterieter und 18O‐substituierter Verbindungen, aufgeklärt. Ausgehend von den photochemisch erzeugten 3.4‐Hydroxy‐Verbindungen gelingt an natürlichen Chlorinen die selektive Funktionalisierung der 4‐Äthylgruppe zu 3–5.