Abstract
Die Korrosion des 2.25Cr‐1Mo‐Stahls wurde thermogravimetrisch in HeO2HCl‐SO2‐Atmosphären bei 500°C mit und ohne Ablagerungen aus der Müllverbrennung untersucht. Zusätze von 500 vppm HCl zur He‐O2‐Atmosphäre bewirken ohne Ablagerungen eine beschleunigte Korrosion durch Bildung von FeCl2 an der Phasengrenze Metall/Oxid; dessen Verdampfung und Oxidation zu Fe2O3 an der äußeren Phasengrenze führt dann zur “aktiven Oxidation”. Nach Zugabe von SO2 erfolgt ein Rückgang der Korrosion aufgrund von FeS2‐Bildung auf dem FeCl2. Unter Ablagerungen kommt es in HeO2 durch Reaktion der in den Ablagerungen enthaltenen Alkalichloride mit der Oxidschicht des Stahls zur Bildung von Chlor und FeCl2 und damit ebenfalls zur aktiven Oxidation. In HeO2HCl erfolgt stark beschleunigte Korrosion dadurch, daß Sulfate der Ablagerungen durch Reaktion von HCl zu Alkalichloriden umgewandelt werden, die dann “aktive Oxidation” auslösen. Zugabe von SO2 verschiebt das Gleichgewicht zu Gunsten der Sulfate, so daß in HeO2HClSO2 die Korrosion vermindert wird.