Zur Behandlung des metastasierten Karzinoids von Ileum und Caecum mit rekombinantem Interferon alpha-2b

Abstract
Sieben Patienten mit hepatisch metastasiertem und progredientem Karzinoid von Ileum oder Caecum wurden mit 2–4 × 106 IE rekombinantem menschlichem Alpha-Interferon (IFN alfa-2b®, Schering-Plough, Kenilworth, N. J., U.S.A.) subkutan täglich oder jeden 2. Tag behandelt. Sechs Patienten hatten Symptome im Sinne eines Karzinoidsyndroms. Bei 6 Patienten blieben Primärtumor und Metastasen zwischen 4 und 40+ Monaten (Median 18) in der Größe konstant. Ein Patient zeigte eine hepatische Tumorprogression. Die Ausscheidung von 5-Hydroxyindolessigsäure im Urin nahm bei 5 Patienten für 2–11 Monate (Median 4) über 50% ab. Vier Patienten gaben eine teilweise oder vollständige Rückbildung von Flush, Diarrhoe, Obstipation oder Abdominalschmerzen an. Die Nebenwirkungen waren gering und bestanden vornehmlich in Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen und Verwirrtheit während der ersten Therapietage. Die Gabe von IFN alfa-2b stellt bei Patienten mit metastasiertem Karzinoid von Ileum oder Caecum und Karzinoidsyndrom eine geeignete palliative Maßnahme dar.