Lichtzerstreuung an kristallisierten Hochpolymeren

Abstract
Es wird die Lichtzerstreuung an dünnen, aus der Schmelze kristallisierten Filmen von Polyäthylen und Polyäthylenadipat gemessen, die im Polarisationsmikroskop Sphärolithe mit einem System konzentrischer Auslöschungsringe zeigen. In den Streukurven treten in der Nähe des Primärstrahles zusätzlich Maxima auf, aus deren Lage sich nach der BRAGGSchen Beziehung eine Periode berechnen läßt, die mit den lichtmikroskopisch gemessenen Ringabständen übereinstimmt. Man kann diese Sphärolithe als ebene „Kreisgitter“ betrachten, deren Gitterstruktur von periodischen Dichte- oder Orientierungsänderungen herrührt. Theoretische Überlegungen ergeben, daß die Streu-Intensitätsverteilung in Abhängigkeit von der Polarisationsrichtung des Lichtes für die beiden Fälle sehr verschieden ist. Die experimentellen Resultate schließen Dichteschwankungen aus. Man muß daher folgern, daß die Ringstruktur im Einklang mit dem Wendelmodell durch radiale, periodische Orientierungsänderungen in der Anordnung der Kristalleinheiten verursacht wird.

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