Abstract
Für das kristalline Melamin (1, 3, 5‐Triamino‐s‐triazin, C3N6H6) wird mit Hilfe von zwischenmolekularen Potentialfunktionen V = ‐ A/ r6 + B exp( ‐C · r) die Lage der Wasserstoffatome und die Sublimationsenthalpie berechnet. Die zweiten Ableitungen dieser Potentialfunktionen werden als zwischenmolekulare Kraftkonstanten für eine Normalkoordinatenanalyse verwendet. Diese ermöglicht die Zuordnung aller in den Infrarot‐ und Ramanspektren beobachteten Banden. Trotz der weitreichenden Vernachlässigungen ergibt sich damit ein gutes Bild der statischen und dynamischen Wechselwirkungen der Moleküle im Gitter. Weiter zeigt es sich, daß der wechselseitige Einfluß der Moleküle bei den Gitterschwingungen so groß ist, daß entgegen der Voraussage nach der bisher akzeptierten Theorie eine reine Translationsschwingung sehr stark Raman‐aktiv ist.

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