Abstract
Nach Infiltration der Blätter der Langtagpflanze Hyoscyamus niger mit veratembaren Zuckern, einer Behandlung, die zu Blütenbildung unter Kurztagbedingungen führt, ist trotz Steigerung der CO2-Abgabe im Dunkeln ein Überschuß an Kohlenhydraten in den Blättern vorhanden. In N2-Atmosphäre während eines Teiles der Dunkelphase wird die CO2-Abgabe der Blätter herabgesetzt, und es tritt Blütenbildung auch in Kurztagbedingungen ein. Schwache Lichtintensitäten bis ~ 0,6 Lux herunter führen zu Blütenbildung, wenn sie anschlieβend an Kurztagbedingungen mit Normalbeleuchtung gegeben werden. Geringe Intensitäten sind dabei relativ wirksamer als höhere Intensitäten. Das die Blütenbildung noch beeinflussende schwache Licht hemmt die CO2-Abgabe von Hyoscyawmus-Blättern. Diese Hemmung ist allerdings gering; und zwar auch bei den auf die Blütenbildung bereits maximal wirksamen Intensitäten, die noch weit unterhalb des Kompensationspunktes liegen. Die Tatsache, daß Faktoren, die die Blütenbildung von Hyoscyamus fördern, gleichzeitig einschränkend auf den dissimilatorischen Stoffwechsel wirken, spricht für die Hypothese, daß die sekundären Hemmungsreaktionen bei Hyoscyamus mit Dissimilationsvorgängen identifiziert werden können. Ein strikter Beweis für die Richtigkeit dieser Vorstellung darf aber wegen der fehlenden quantitativen Übereinstimmungen und der anderen Erklärungsmöglichkeiten zunächst noch nicht in der Übereinstimmung zwischen Blütenbildung fördernden und die Dissimilation hemmenden Einflüssen erblickt werden.

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