Perkutane Vertebroplastie osteoporosebedingter Wirbelkörperfrakturen: Erfahrungen mit der CT-Fluoroskopie

Abstract
Zielsetzung: Klinisch-radiologische Prüfung der Vertebroplastie mittels CT-Fluoroskopie und seitlicher Durchleuchtung bei Patienten mit osteoporosebedingten Wirbelkörperfrakturen. Material und Methoden: 58 Patienten (23 Männer und 35 Frauen, Alter 69,7 ± 10,2 Jahre) mit schmerzhaften, osteoporosebedingten Wirbelkörperfrakturen wurden mittels Vertebroplastie behandelt. Präinterventionell erfolgte eine Spiral-CT mit sagittaler Rekonstruktion zur Befunddokumentation. Die Eingriffe erfolgten in Analgosedierung. Die Platzierung der Vertebroplastiekanüle und die Applikation des Knochenzementes erfolgten unter CT-Fluoroskopie und seitlicher Durchleuchtung. Bei ungünstiger Zementausbreitung wurde die Applikation für 30 - 60 s unterbrochen. Nach Polymerisation des Zementes an dieser Lokalisation wurde die Injektion bis zur ausreichenden Wirbelkörperfüllung fortgesetzt. Das Ergebnis wurde mittels Spiral-CT mit sagittaler Rekonstruktion des behandelten Wirbelsäulenabschnittes dokumentiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 123 Wirbelkörper behandelt, 39 Brustwirbel- und 84 Lendenwirbelköper. Alle Eingriffe konnten in Analgosedierung und Lokalanästhesie durchgeführt werden. Im Mittel wurden 2,1 ± 1,3 (1 bis 6) Wirbelkörper pro Patient behandelt, maximal bis 3 Wirbelkörper pro Behandlungssitzung. Die applizierte Zementmenge betrug im Mittel 5,9 ± 0,65 ml (2 bis 14 ml). 79,7 % der Eingriffe erfolgten über einen einseitigen Zugang, in den anderen Fällen wurde ein beidseitiger Zugang gewählt, um eine ausreichende Wirbelkörperfüllung zu erzielen. In 23,6 % war die Wirbelkörperhinterwand an der Fraktur beteiligt. In einem dieser Fälle führte ein Zementübertritt durch die Hinterwand zu einer Reduktion des Spinalkanaldurchmessers. In zwei weiteren Fällen kam es zur extraossären Zementausbreitung durch ein Neuroforamen in den Epiduralraum. Neurologische Komplikationen traten nicht auf. Bei 5 Wirbeln (4,1 %) wurde ein Zementübertritt in die epiduralen Venenplexus beobachtet, bei 8 Wirbeln (6,5 %) waren Zementverschleppungen in paravertebrale Gefäße nachweisbar. Zementübertritte in angrenzende obere oder untere Zwischenwirbelräume traten in 17,9 bzw. 11,4 % auf. 25 Patienten (43,1 %) gaben bei Entlassung weitgehende Schmerzfreiheit an, bei 28 Patienten (48,3 %) wurde eine erhebliche Schmerzlinderung mit Reduktion des Analgetikabedarfs festgestellt. In fünf Fällen (8,6 %) konnte keine Schmerzlinderung erzielt werden. Schlussfolgerungen: Die perkutane Vertebroplastie ist eine effektive Methode zur Stabilisierung und Schmerzbehandlung osteoporosebedingter Wirbelkörperfrakturen. Der Eingriff kann in Analgosedierung und Lokalanästhesie sicher durchgeführt werden. Im Vergleich zur konventionellen Durchleuchtung allein gestattet die CT-Fluoroskopie eine zusätzliche Kontrolle der Zementapplikation in der Querschnittsebene und trägt damit zur Sicherheit des Verfahrens bei. Purpose: Evaluation of vertebroplasty using a combination of CT-fluoroscopy and conventional lateral fluoroscopy in patients with osteoporotic vertebral fractures. Materials and Methods: Fifty-eight patients (23male, 35 women, age 69.7 ± 10.2 years) with painful osteoporotic vertebral fractures were treated with vertebroplasty in conscious sedation and local anesthesia. Spiral-CT with sagittal reconstructions of the respective vertebral bodies was used for classification of the fracture. The cannula was placed under CT-guidance in the ventral third of the respective vertebral bodies and cement instilled under CT fluoroscopy and lateral fluoroscopy. When cement migrated towards the vertebral canal, the injection was immediately stopped for 30 - 60 seconds. After polymerization in this location, the injection was continued until sufficient filling of the vertebra. Results were documented by spiral CT with sagittal reconstructions. Results: A total of 123 vertebral bodies were treated, comprising 39 thoracic and 84 lumbar vertebral bodies, with a mean of 2.1 ± 1.3 (range 1 to 6) vertebral bodies in each patient and a maximum of 3 vertebral bodies per session. All interventions were successfully completed in conscious sedation and local anesthesia. A mean volume of 5.9 ± 0.6 ml (range 2 to 14 ml) cement was applied for each vertebra, with 79.7 % of procedures performed using a unilateral access. To achieve a sufficient cement deposit, a bilateral access was used in 20.3 %. The dorsal wall of the vertebra was included in 23.6 % of the fractures. In one case, cement migration into the spinal canal was detected, reducing the diameter of the canal by 30 %. In two other cases, cement leakage was seen at the puncture site of the vertebra (one intercostotransversally in the 10th thoracic vertebra and one dorsolaterally in the 1st lumbar vertebra) with retrograde cement migration through the neuroforamen into the epidural space. In one of these cases, the cannulation of the vertebra had been changed before cement application resulting in a hole in the dorsolateral vertebral wall. However, all patients were discharged without evidence of neurologic complications. Multiplanar reconstructions of CT scans were used for the detection of extraosseous cement leaks: The incidence of extraosseous cement leaks was 4.1 % in epidural veins, 6.5 % in paravertebral vessels (6 veins, 2 arteries), and 17.9 and 11.4 %, respectively, for upper or lower end plates. At discharge, 25 patients (43.1 %) were free of pain and 28 (48.3 %) significantly improved with a considerable reduction of analgetic drugs. Significant complaints persisted in 5 patients (8.6 %) with...

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