Abstract
Es wurde der Einfluß ebener Versetzungsanordnungen auf das Eindringen dazu senkrechten Magnetflusses in supraleitende Niobeinkristalle bei 4,2°K experimentell untersucht. Die Dichte der Versetzungen ϱ wurde mittels Ätzgrübchen und Elektronentransmission bestimmt. In einem einfachen Modell kann aus der Remanenz der gemessenen Hysteresekurve auf die Kraft geschlossen werden, die einen Abrikosovschen Flußfaden Versetzungen schneiden läßt. Diese Kraft liegt für Versetzungsdichten von 2 · 106 bis 5 · 1010 cm−2 zwischen 4 · 10−7 und 1,4 · 10−4 dyn/cm und ist proportional √ϱ. Ferner wurden die Auswirkungen verschiedener Oberflächenbehandlungen auf die Magnetisierungskurve verfolgt und modellmäßig interpretiert. Die Wechselwirkung zwischen Flußfäden und Oberflächen führt zu einer Hysterese, nicht aber zu einer Remanenz.