Präkonditionierung und Prälaminierung gestielter und mikrovaskulär anastomosierter Lappenplastiken mit der Vakuumtherapie

Abstract
Hintergrund: Die Einführung der Vakuumtherapie (V.A.C.) eröffnet neue Möglichkeiten in der rekonstruktiven Kopf- und Halschirurgie. Mit Hilfe der V.A.C.-Therapie können die Methoden der Präkonditionierung und Prälaminierung gestielter oder freier Lappenplastiken erweitert und sicherer gemacht werden. Methode: Wir berichten über die Technik und unsere Erfahrungen der Präkonditionierung und Prälaminierung gestielter und freier mikrovaskulär zu anastomosierender Lappenplastiken anhand von fünf Fällen und vergleichen die Ergebnisse mit den Literaturangaben. Ergebnisse: In kurzer Zeit können Lappen beidseitig epithelisiert und im Hinblick auf die nach Transplantation veränderte Hämodynamik auf die zukünftige Aufgabe optimal vorbereitet werden. Durch Präkonditionierung wird der später zu hebende Lappen auf die ausschließlich über den künftigen Gefäßstiel zentralisierte Blutversorgung vorbereitet ohne den Ursprungsort zu verlassen. Hierdurch können Lappenplastiken in Größe und Form erstmals reproduzierbar auch über die Grenzen der natürlichen Angiosomen ohne erhöhtes Risiko einer Nekrotisierung gehoben werden. Schlussfolgerungen: Durch die Technik der Prälaminierung kann Haut oder Schleimhaut auf die Lappenober- oder -unterfläche aufgebracht werden, so dass sie später der geforderten biochemischen und mechanischen Aufgabe widersteht. Gleichzeitig kann mit dieser Technik der Entnahmedefekt mit Hauttransplantaten bereits sicher verschlossen werden. Durch beidseitig epithelisierte Lappenplastiken lassen sich gerade im oberen Aerodigestivtrakt, der in Kontakt zur Körperoberfläche als auch zur Innenseite mit dem Speichel als einem der aggressivsten Körpersekrete steht, Defekte verschließen. Background: Since the technique of vacuum assisted closure has been clinically introduced, the possibilities in reconstructive head and neck surgery have greatly increased. Preconditioning and prelaminating allows a pedicled or free flap plasty to be epithelialized on both sides before the flap gets transferred to its future location. Methods: We describe the technique of preconditioning and prelaminating of pedicled and free microvascular anastomised flap plasties and we report our experience with 5 cases. Our results are compared with data from the literature. Results: The procedures concerned take only little time and the flap gets optimally prepared for its task in view of the postoperatively modified hemodynamics. By preconditioning, the flap to be lifted is prepared for the future centralised blood supply exclusively via the pedicle vessel without leaving the donor side. Thereby the skin island of such flaps can be increased in size over the natural angiosomes without an increased risk of necrotisation. Conclusions: By the technique of prelamination, skin or mucosa tissue may be applied onto both sides of the flap so that it can resist the biochemical and mechanical tasks which will be required after transposition. Especially for the reconstruction of defects in the upper aerodigestive tract this is a great advantage, since the inner side of the flap has to resist saliva which represents one of the most aggressive secretions in the human body.

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