Frequenzspezifische Hörschwellenmessung mittels «Notched-noise»-BERA bei Kindern
- 1 January 1995
- journal article
- Published by S. Karger AG in Oto-Rhino-Laryngologia Nova
- Vol. 5 (6) , 300-306
- https://doi.org/10.1159/000313227
Abstract
Unter Verwendung eines BERA («brainstem electric response audiometry»)-Messplatzes mit implementiertem «Notched-noise»-Maskierungsverfahren zur Ableitung von frequenz-spezifischen frÜhen akustisch evozierten Potentialen (FAEP) wurden bei einer Gruppe von 34 Kindern im Alter zwischen 1 und 10 Jahren die objektiven HÖrschwellen bei den Frequenzen 4, 2, 1 und 0,5 kHz ermittelt und mit der subjektiven Schwelle (bei den jÜngeren Kindern mit Verhaltens- und Spielaudiometrie, bei Älteren Kindern normal audiometrisch bestimmt) verglichen. Die SummenhÄufigkeit der gefundenen Schwellendifferenzen wird mit der einer Erwachsenengruppe aus einer frÜheren Untersuchung verglichen. Wegen der im Vergleich zum Reintonaudiogramm bei Erwachsenen relativ grossen Ungenauigkeit der kinderaudiometrischen Vergleichswerte ist eine exakte Aussage Über die bei Kindern erzielbare Genauigkeit bei der objektiven Schwellenmessung mittels der «Notched-noise»-BERA nicht mÖglich. Bei Einrechnung dieser Ungenauigkeit des Referenzwerts bestÄtigen jedoch die Untersuchungsergebnisse die Erwartung, dass mit der «Notched-noise»-BERA bei Kindern eine Ähnlich sichere Schwellenbestimmung wie bei Erwachsenen mÖglich ist. Im hÖheren Frequenzbereich (2 und 4 kHz) sind die gefundenen Differenzen zwischen Kinder- und Erwachsenenwerten offenbar ausschliesslich auf die ungenaueren kinderaudiometrischen Vergleichswerte zurÜckzufÜhren. Im tieferen Frequenzbereich (0,5 und 1 kHz) ist zwar wegen der bei Kindern fehlenden bzw. ungÜnstigeren Überlagerung der FAEP mit mittellatenten Komponenten (Reizrate 41/s) eine leicht geringere Schwellenempfindlichkeit im Vergleich zu Erwachsenen zu erwarten. Doch auch fÜr die in diesem Frequenzbereich erhaltenen Unterschiede zu den Erwachsenen sind zu einem wesentlichen Teil die kinderaudiometrischen Referenzwerte sowie, vor allem bei 0,5 kHz, die bei kleineren Kindern schwer kontrollierbaren Undichtigkeiten des KopfhÖrersitzes bei der BERA-Stimulation verantwortlich zu machen.Keywords
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