Die Dehnbarkeit der markhaltigen Nervenfaser des Frosches in Abhängigkeit von Funktion und Struktur
Open Access
- 1 January 1952
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung B
- Vol. 7 (1) , 38-48
- https://doi.org/10.1515/znb-1952-0109
Abstract
Die isolierte A-α-Nervenfaser des Frosches verträgt erhebliche Längsdehnung, ohne die Leitfähigkeit zu verlieren. Die dünnste Faserstelle am Ranvierschen Schnürring ist besonders gegen Dehnungsbeanspruchung geschützt. Wahrscheinlich ist es die „endoneurale Fibrillenscheide“, die die Faser vor einer Überdehnung bewahrt, wobei die Region des Schnürringes durch ein besonders starkes Fibrillen-Netzwerk besser gesichert ist als der internodale Faserabschnitt. Im Intemodium verträgt die Faser streckenweise mehr als 30% Verlängerung, ohne daß die Leitfähigkeit aufgehoben wird. Diese Beobachtungen stehen in Übereinstimmung mit der Hypothese der saltatorischen Erregungsleitung. In den Nervenstämmen und -ästen werden die Fasern durch das Endo-, Peri- und Epineurium vor einer Dehnung geschützt. Im Frosch-Organismus kommt es bei manchen Nerven (Hautästen) zu normalen Längenänderungen von mehr als 50%, ohne daß die einzelne Faser gedehnt wird. Mikrurgische und polarisationsmikroskopische Untersuchungen an einzelnen Fasern ergaben Aufschluß über physikalische Eigenschaften des Axoplasmas.Keywords
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