Zum Postnatalen Wachstum Der Nasenscheidewand

Abstract
über die Anatomie und Histologie und insbesondere über die Logalisation und Entwicklung von Wachstumszonen der kindlichen Nasenscheidewand ist verhältnismäßig wenig bekannt. Bei 18 Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren wurden postmortal die Septen in toto entnommen und nach photographischer Dokumentation histologisch und mikroradiographisch untersucht. Während zur Zeit der Geburt die noch vollständig knorpelige Septumlamelle mit der Vomerrinne nur durch eine sehr lockere Bindegewebsschicht verbunden ist, treten mit zunehmendem Höhenwachstum des Vomers Verknöcherungszonen an der dorsalen Vomer-Knorpelgrenze auf. Regelmäßig ist beim Neugeborenenseptum eine enchondrale Ossifikationszone am Rostrum sphenoidale nachzuweisen, die jedoch nicht als Ausgang der Lamina perpendicularis anzusehen ist, da sie im Laufe des ersten Lebensjahres verschwindet. Die Ossifikation der Lamina perpendicularis beginnt mit dem Auftreten von Ossifikationszentren, die zur Zeit der Geburt regelmäßig im dorso-kranialen Abschnitt des knorpeligen Septums gefunden werden. Ausdruck des relativ schnelleren Wachstums der Lamina perpendicularis ist die auch im 10. Lebensjahr noch erkennbare enchondrale Ossifikationszone an ihrer Knorpel-Knochengrenze. Ebenso läßit sich aus einem Vergleich der anatomischen Beziehungen zwischen knöchernen und knorpeligen Septumanteilen in den verschiedenen Altersstufen das gegenüber Vomer und knorpeligem Septum schnellere Wachstum der Lamina perpendicularis entnehmen. Dabei finden die stärksten Strukturveränderangen innerhalb der ersten sechs Lebensjahre statt; anschließend vergröβert sich die Gesamtfläche des Septums nur noch langsam. Die ähnlichkeit der enchondralen Ossifikationszone an der Knorpel-Knochengrenze der Lamina perpendicularis mit einer Epiphysenfuge läßt darauf schließen, daβ ausgedehnte Verletzungen in diesem Bereich zu Wachstumsstorungen der inneren und äußeren Nase führen können. Bei chirurgischen Eingriffen am kindlichen Septum sollte daher die Wachstumszone zwischen Lamina perpendicularis und Knorpel möglichst geschont werden.