Abstract
Aus Poly‐p‐aminostyrol resp. Copolymerisation von p‐Aminostyrol mit Methacrylsäuremethylester wurden polyfunktionelle makromolekulare N‐Nitroso‐N‐acetylarylamine und Diazoaminoverbindungen hergestellt, die als Initiatoren für die Polymerisation von Vinylverbindungen verwendet wurden. Die Polymerisation von Methacrylsäuremethylester mit diesen Initiatoren führt sehr leicht zu vernetzten Produkten, deren Bildung durch die kettenabbrechende Wirkung der bei der Keimbildung entstandenen Polyradikale zu erklären ist. Bei der Initiierung der Polymerisation von Acrylnitril durch polyfunktionelle N‐Nitroso‐N‐acetylarylamine entsteht kein lineares Polyacrylnitril; bei der Startreaktion waren also keine initiierenden Monoradikale gebildet worden. Die erhaltenen reinen Acrylnitrilpfropfpolymere wurden durch ihren Stickstoffgehalt charakterisiert und zeigen ein von reinem Polyacrylnitril stark abweichendes Lösungs‐ und Quellungsverhalten. Bei der Verwendung von polyfunktionellen Diazoaminoverbindungen werden fast ausschließlich vernetzte Polymerisate erhalten.