Das Reagens Diphenyldiselan/Iod: Kein „Phenylselenenyliodid”︁, sondern ein Charge‐Transfer‐Komplex mit cyclischen Einheiten

Abstract
Achtgliedrige, leicht gewellte Ringe [Se(Ph)Se(Ph)‐I‐I‐Se(Ph)‐Se(Ph)‐I‐I‐] enthält die kristalline Titelverbindung 3c; in Analogie zu den sperrig substituierten Spezies 2a,b war die Struktur PhSeI erwartet worden. 3c mit seinen hypervalenten Iod‐ und Selenatomen markiert einen „eingefrorenen Zwischenzustand”︁ der Dismutation von Selen‐Selen‐Bindungen mit Iod. Sich rasch einstellende Gleichgewichte zwischen den Edukten 1 und den Produkten 2 und 3 bieten eine Erklärung für die iodkatalysierte Kristallisation erstarrter Selenschmelzen. magnified image