Abstract
Pathologische Veränderungen der ossären und ligamentären Elemente des Handgelenks führen häufig zu anhaltenden Funktionseinbußen und Schmerzzuständen nach knöchern verheilter distaler Radiusfraktur. In der vorliegenden Arbeit werden die Auswirkungen von Radiusfehlstellungen auf das distale Radioulnargelenk untersucht und die Korrekturosteotomie im Rahmen einer Prophylaxe und Therapie der Lunatummalazie neu bewertet. An Alkohol-Formalin-fixierten Unterarmpräparaten werden Radiusfehlstellungen (Verkürzung, Kippung und Torsion) isoliert und kombiniert simuliert und deren Einfluß auf die radioulnare Kontaktflächengröße bei Supination, Neutralnullstellung und Pronation bestimmt. Eine isolierte posttraumatische Radiusverkürzung sowie Kippung und Torsion der distalen Radiusepiphyse führen zu einer Verringerung der radioulnaren Kontaktfläche, wobei Supination und Pronation den Kontaktflächenverlust noch verstärken. Ausgeprägte Kontaktflächeneinschränkungen treten schon bei geringgradigen Fehlstellungen auf. Die Verringerung der Kontaktfläche bei Kombination von Dorsalkippung und Radiusverkürzung kann durch pronatorische Torsion des distalen Radius kompensiert werden. Als praktische Konsequenz dieser Untersuchung muß eine möglichst exakte Wiederherstellung der ursprünglichen Lageverhältnisse zwischen Caput ulnae und Incisura ulnaris radii nach distaler Radiusfraktur gefordert werden. Pathological changes of wrist bones and ligaments after radial fracture loco typico induce permanent functional restriction and pain. In this paper the effects of malunion on the distal radioulnar joint are investigated and osteotomic therapy of Kinenböck's disease gets a new evaluation. By simulating radial malunions on anatomic forearm specimen the effects of these malunions on the contact area during supination, neutral position and pronation are measured. Isolated posttraumatic radial shortening as well as epiphyseal inclination and torsion cause a reduction of radioulnar contact. During supination and pronatijon the loss of radioulnar contact increases. Most significant reduction of contact takes place at a lower graduation of radial malunion. Pronatory torsion of distal radius compensates for a radioulnar contact reduction from combining dorsal inclination with radial shortening. One conclusion of this paper is an exact restitution of anatomical relations between ulnar head and radial notch after fracture of the distal radius.

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