Es wird ein Modell benutzt, bei dem die Nukleonen in einem Potentialtopf keine direkte Wechselwirkung untereinander haben, sondern die Wechselwirkung nur durch Oberflächenschwingungen des Kerns vermittelt wird. Dies bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der Anregungsenergie im Kern. Zunächst werden die Eigenschaften dieses Modells für nichtstationäre Probleme ausgearbeitet. Die dann folgende Anwendung des Modells auf (γ, n)-Prozesse hat zwei Hauptergebnisse: Erstens (Teil I) gestattet der Mechanismus der Kopplung mit den Oberflächenschwingungen, die für das Verständnis der (γ, n)-Prozesse wichtigen Resonanzbreiten (Lebensdauer) - in befriedigender Übereinstimmung mit dem Experiment - zu berechnen. Zweitens (Teil II) folgt aus der Vorstellung unabhängiger Nukleonen, daß die oft diskutierte Frage nach Resonanzen positiv zu beantworten ist. Die Resonanzen werden berechnet und stimmen sowohl mit den Experimenten als auch mit den phänomenologischen Modellen überein.