Die Speicherung von zwei unterschiedlichen Hydroxyäthylstärke-Präparaten in der Plazenta nach Hämodilution bei Patientinnen mit fetaler Mangelentwicklung oder Schwangerschaftshochdruck
- 1 January 1991
- journal article
- Published by S. Karger AG in Transfusion Medicine and Hemotherapy
- Vol. 18 (5) , 236-243
- https://doi.org/10.1159/000222737
Abstract
In einer prospektiven randomisierten Studie wurden 36 Schwangere mit der Hydroxyäthylstärke A (200000/0,5; HAES-steril 10%) infundiert und 24 Frauen mit der Hydroxyäthylstärke B (200000/0,5; Haemofusin). Die Indikationen für die Therapie waren Schwangere mit fetaler intrauteriner Wachstumsretardierung oder Schwangerschaftshochdruck und einer Hämokonzentration. Bei vergleichbarer Hamodilution, traten nach HES B häufiger Komplikationen, insbesondere Nachblutungen in der postpartualen Periode auf. Die Ursache war ein wesentlich stärkerer Abfall des Faktor VIIIR: Ag und eine Verlängerung der aPTT (31% vs. 12%; p < 0,01). Vier Frauen (16,7%) muβten wegen einer atonischen Nachblutung behandelt werden. Bei einer Frau wurde eine vorzeitige Plazentalösung nach Hämodilution mit HES B diagnostiziert. Die bei der HES B festgestellte vermehrte Speicherung in das Stroma und den Throphoblasten der Plazenta war ebenso wie bei der HES A ohne klinische Relevanz für das fetale Wohlergehen. Die Ursache für die unterschiedlichen Speicherungen liegt in den Differenzen der physikochemischen Charakteristika von HES A und B. Bei fast identischen maternalen Stärkekonzentrationen trat kein relevanter plazentarer Transfer in den fetalen Kreislauf auf. Die Infusionstherapie mit HES B in der Geburtshilfe ist wegen des ungünstigen Einflusses auf die Hämostase nur unter engmaschiger Kontrolle der Blutgerinnung zu empfehlen.Keywords
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