Therapie der Hodgkin-Lymphome

Abstract
Im Rahmen einer bundesweiten multizentrischen Therapiestudie wurden zwischen Juli 1983 und Mai 1987 143 qualifizierte Patienten mit Hodgkin-Lymphom in den Stadien I-IIIA mit Risikofaktor in das HDl-Protokoll und 230 Patienten in den Stadien IIIB/IV in das HD3-Protokoll eingebracht. Im HDl-Protokoll erhielten die Patienten im Rahmen einer kombinierten Chemo-Radiotherapie 2 × COPP +ABVD und wurden dann randomisiert in eine EF-Radiatio mit 40 Gy vs. 20 Gy. Im HD3-Protokoll erhielten die Patienten eine Induktionstherapie mit 3×COPP+ABVD und wurden randomisiert in eine Konsolidierungstherapie mit Chemotherapie (l×COPP +ABVD) vs. Radiotherapie (20Gy IF). Im HDl-Protokoll erreichten 73 von 89 auswertbaren Patienten (82%) eine komplette Remission. Die Überlebenszeiten der HDl-Patienten in den Stadien I-IIIA mit Risikofaktor und von Patienten in den Stadien I-IIA ohne Risikofaktor, die lediglich eine Strahlentherapie erhielten, sind gleich. Im HD3-Protokoll erreichten 86 von 137 Patienten (63%) eine komplette Remission nach der Induktionstherapie mit 3 × COPP+ABVD. Dieses Ergebnis ist signifikant besser als die 31 % kompletten Remissio-nen in einer Pilotstudie mit ausschließlicher COPP-Chemotherapie (p < 0,01). Mit einer Salvage-Therapie (Radiotherapie bei persistierendem nodalem Befall; Chemotherapie mit 4×CEVD bei persistierendem disseminiertem bzw. Organbefall) konnte die Rate der kompletten Remissionen in den Stadien IIIB/IV auf 76% angehoben werden. Bei diesen Patienten erwies sich eine BSG > 80 mm/h als wichtigster Risikofaktor für das progreßfreie Überleben.

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