Abstract
Bei der Reduktion von Titantetrachlorid mit Dilithium‐2,2′‐dipyridyl wurden in Gegenwart überschüssigen 2,2′‐Dipyridyls über Anlagerungskomplexe des drei‐ und zweiwertigen Titans schließlich Tris‐Dipyridyl‐Komplexe der Oxydationsstufen 0 und −1 gebildet, die weitgehend den analogen Verbindungen des Vanadins bzw. Chroms gleichen: [TiDipy3] und Li[TiDipy3] · 3,7 THF1). Während jedoch beim Vanadin und Chrom eine lückenlose Reihe von Trisdipyridylkomplexen der Elektronenkonfiguration d3 bis d6 am Zentralatom dargestellt wurde, gelang es beim Titan nicht, die Bildung der Ionen [TiDipy3]+ und [TiDipy3]2− mit den Elektronenkonfigurationen d3 bzw. d6 nachzuweisen. Die darin zum Ausdruck kommende Sonderstellung des Titans äußert sich auch im diamagnetischen Verhalten des [TiDipy3]. Offensichtlich liegen in den Trisdipyridyltitankomplexen besondere Bindungsverhältnisse vor. Diese werden näher diskutiert.

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