Abstract
1. Gonokokkenähnliche Vaginalkeime können bei der mikroskopischen Beurteilung von Scheidenabstrichen, die an Kindern vorgenommen werden, Fehldiagnosen verursachen. 2. Bei 71 klinisch gonorrhoeverdächtigen kindlichen Vulvovaginitiden konnten kulturell mit erprobtem, einwandfreiem Verfahren niemals Gonokokken nachgewiesen werden, wohl aber in bemerkenswerter Häufung andere Keime, die möglicherweise ätiologische Bedeutung für den kindlichen Fluor besitzen. 3. Unser Befund spricht für die relative Seltenheit der Gonokokkenätiologie kindlichen Scheidenkatarrhs. Er mahnt, die Diagnose Gonorrhoe bei Mädchen nur mit größter Zurückhaltung und Vorsicht, bei mikroskopisch nicht ganz eindeutigem Abstrichbefund nur unter Zuhilfenahme des Kulturverfahrens zu stellen.

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