Es wird über die klinische Prüfung des Spasmolytikums Buscopan in insgesamt 65 Fällen berichtet. Das Präparat zeigt zuverlässige Wirkung in der Bekämpfung des Ulkusschmerzes, vor allem beim frischen Ulcus ventriculi und duodeni. Auch bei chronischen Verlaufsformen waren vielfach noch Erfolge zu erzielen, wobei sich aber eine gewisse Abhängigkeit der Wirksamkeit von dem Vorhandensein narbiger Veränderungen ergab. Gute therapeutische Effekte fanden sich auch bei anderen auf spastischer Grundlage entstehenden Schmerzzuständen wie bei der Gallensteinkolik, bei spastischer Dyskinesie des Kolons und bei einem Fall von Kardiospasmus. Auf urologischem Gebiet erwies sich das Präparat als wirksam in 3 Fällen von Uretersteinen sowie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege mit spastischen Begleiterscheinungen. In einzelnen Fällen wurden auch gute Erfolge bei spastisch bedingter Dysmenorrhöe erzielt. Beim Asthma bronchiale war in 3 von 4 Fällen ein guter Erfolg im Anfall nachweisbar. Dagegen war die Beeinflussung des anginösen Symptomenkomplexes am Herzen bei weitgehend vasomotorischer Genese unsicher. Die Anwendung erfolgte in der Dosierung von mehrmaligen täglichen Einzelgaben von 0,008 bis 0,02 g peroral, subkutan oder intravenös. Die Überlegenheit der Injektion gegenüber der peroralen Anwendung war mehrfach deutlich, wenngleich auch in vielen Fällen die letztere voll ausreichte. Unangenehme Nebenwirkungen, wie sie sonst bei Medikamenten aus der Atropinreihe auftraten, wurden bei der Buscopananwendung auch in höherer Dosierung nie beobachtet. Wir glauben, daß das Buscopan eine wertvolle Bereicherung des Arzneischatzes bei der Behandlung spastischer Zustände verschiedenster Genese darstellt.