Lebertoxizität einer Rifampicin-Kombinationstherapie

Abstract
Feingewebliche und klinisch-chemische Untersuchungen an 77 Patienten mit einer aktiven Lungentuberkulose vor und während einer Kombinationstherapie mit Rifampicin, Isoniazid und Ethambutol unter stationären Bedingungen ergaben in 23 Fällen eindeutige hepatotoxische Schädigungen. Eine Leberzellverfettung stellt keinen sicheren prädisponierenden Faktor für diese toxischen Leberveränderungen dar. Als klinisch-chemischer Parameter für eine Leberschädigung erwies sich der Bromsulfalein-Test aussagekräftiger als das Verhalten der Aminotransferasen. Das Verhalten des Bilirubins und der alkalischen Serum-Phosphatase besitzt eine untergeordnete Bedeutung. Daher sollte eine regelmäßige Kontrolle der genannten Parameter vor und während der tuberkulostatischen Kombinationstherapie gefordert werden. Eine verläßliche Aussage über hepatotoxische Erscheinungen bietet aber allein die feingewebliche Untersuchung. Histological and biochemical studies were performed on 77 patients with active pulmonary tuberculosis, before and during combined rifampicin-isoniazidethambutol medication. In 23 patients there was unequivocal evidence of hepatotoxic damage. A fatty liver was no certain predisposing factor for toxic changes. The bromsulphalein test provided a better index of liver damage than changes in aminotransferases, bilirubin and alkaline phosphatase were of less importance. Serum bromsulphalein and aminotransferase tests should be performed before and during combined tuberculostatic treatment, but a reliable index of hepatotoxic damage can be achieved only by liver biopsy.

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