Abstract
Die Molekulargewichtsverteilungskurve von Polyvinylpyrrolidon (PVP) wird durch fraktionierte Fällung unter Benutzung verschiedener Lösungsmittel und Fällungsmittel bestimmt.Zur Beurteilung der Güte einer Fraktionierung wird die Uneinheitlichkeit des Produktes aus dem Gewichtsmittel und dem Zahlenmittel des Molekulargewichts berechnet. Die Güte einer Fraktionierung wird vor allem vom durchschnittlichen Volumenverhältnis und im geringeren Maße vom verwendeten Lösungs‐ und Fällungsmittel bestimmt.Bei gleicher PVP‐Konzentration der Ausgangslösung wird beim System Wasser/Aceton und beim System Alkohol/Petroläther die beste Fraktionierung erzielt.Die Molekulargewichtsverteilung von PVP‐Fraktionen der Wasser/Aceton‐ und der Chloroform/Petroläther‐Fraktionierung wird durch Trübungstitration ermittelt und mit den nach G. V. SCHULZ berechneten Molekulargewichtsverteilungskurven verglichen. Zwischen beiden Kurven besteht gute Übereinstimmung, wenn man zur Berechnung für das Trennungsverhältnis ϑ die Gleichung zugrunde legt: (φ= Volumenverhältnis, P= Polymerisationsgrad, ε= Energiefaktor, n= Exponent).Ein Vergleich zwischen den experimentell bestimmten und den berechneten Verteilungskurven zeigt, daß der Fraktionierungseffekt abhängig ist vom Volumenverhältnis φ und der Größe des Exponenten n. Dieser wird vom verwendeten Lösungs‐ und Fällungsmittel bestimmt. Für den Exponenten n ergibt sich für die Wasser/Aceton‐Fraktionierung ein Wert von 0,8 und für die Chloroform/Petroläther‐Fraktionierung ein Wert von 0,55.Für die differentiellen Molekulargewichtsverteilungskurven der Fraktionen ergeben sich beim PVP bei allen Fraktionierungen unsymmetrische Gauss sche Kurven. Die integralen Massenverteilungskurven dieser Fraktionen ergeben im Wahrscheinlichkeitsnetz mit logarithmischer X‐Achse annähernd gerade Linien.Die Uneinheitlichkeit der Fraktionen läßt sich näherungsweise als Funktion des Quotienten cr/n·log φ darstellen (cr = relative PVP‐Konzentration). Die Uneinheitlichkeit der Anfangsfraktionen erweist sich beim PVP vor allem bei relativ einheitlichen Präparaten größer als die des Ausgangsproduktes.