Negatives Rechtsbewußtsein
- 1 November 1980
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Rechtssoziologie
- Vol. 1 (2) , 165-208
- https://doi.org/10.1515/zfrs-1980-0202
Abstract
Zusammenfassung Auf dem Hintergrund von Mobilisierung und Responsivierung des Rechts wird ein Konzept ‚Rechtsbewußtsein‘ entwickelt und in seinen handlungstheoretischen Dimensionen präzisiert. In einer qualitativen Analyse von Daten aus nondirektiven Interviews und Gruppendiskussionen werden Ausprägungen des Rechtsbewußtseins beschrieben, die zwischen Frauen und Männern differieren. Als geschlechtstypisch akzentuiert erweisen sich: die kognitive Distanz zum Recht, die subjektiven Theorien über Recht, das Anspruchsbewußtsein, die instrumentell/expressive Orientierung auf Recht, die Ego-vs.-Alter-Richtung juristischer Investition, der Eingriffsbereich von Recht, die Bevorzugung von Aushandeln statt juristischen Entscheidens, die Rezeption struktureller Merkmale von Recht, die Handlungsautonomie im Recht, die Neigung zur Anmeldung oder zum Verzicht, die Zuschreibung von juristischer Kompetenz, der Zugang zur Rechtsberatung sowie einige Inkonsistenzen im Rechtsbewußtsein. Abschließend werden Orientierungshypothesen zur Erklärung der Befunde formuliert.Keywords
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