Es wird der Gehalt nativer Schnittpräparate von Leber und Niere gesunder Ratten sowie einer Reihe transplantabler Tiertumoren an proteingebundenen SH-Gruppen (PSH) und nicht-protein-gebundenen SH-Gruppen (NPSH) quantitativ bestimmt, und zwar nach Inkubation in isotoner NaCl- und isotoner 5·10-3 ᴍ Lösung von 4-Hydroxypentenal (ΗΡΕ). Es ergab sich folgendes: 1. Die Leber weist den höchsten Gehalt an NPSH auf, in den NPSH-Gehalten der übrigen Präparate zeigen sich keine aufschlußreichen Unterschiede. 2. Das gleiche wird für die SH-Gehalte der löslichen Proteine (PSH) gefunden. 3. Nach Einwirkung von ΗΡΕ sinkt der NPSH-Gehalt der Leber auf ca. 19% der Kontrollen, der aller übrigen Präparate auf Null ab. 4. Die durch ΗΡΕ bewirkte Abnahme der PSH-Werte dagegen steht offenbar in einem quantitativen Zusammenhang mit den bei den verschiedenen Präparaten außerdem festgestellten Atmungshemmwerten. Die PSH-Abnahme beträgt bei der Leber nur ca. 1% und die Atmungshemmung ist praktisch Null; es folgen Niere und Yoshida-Sarkom, schließlich zeigen das Ehrlich-Ascites-Carcinom, Stamm Heidelberg und London sowie Sarkom 180 und Lymphosarkom NK/Ly die höchsten PSH-Verluste (40 bis 50%) und praktisch 100-proz. Atmungshemmung. Der Chemismus der Reaktion zwischen ΗΡΕ und SH-Gruppen wird interpretiert und eine mögliche Schutzfunktion der NPSH gegenüber ΗΡΕ erwähnt.