Lysosomale Veränderungen im Tourniquet-Schock und in der Schock-Resistenz

Abstract
In Rattenversuchen konnte in Verbindung mit Tourniquet- Schock aufgrund der Bestimmung der quantitativen Veränderungen bzw. der Aktivität des einen typischen lysosomalen Enzyms, der sauren Phosphatase, im Blut und in den Geweben (Leber) die Aufeinanderfolge der für den «Schock charakteristischen » lysosomalen Ereignisse und ihre Bedeutung für den Ausgang der Schockzustände geklärt werden. Im Anschluss an die schockauslösende Wirkung erscheinen in den Gewebszellen zahlreiche, vom Ruhestand abweichende, neue, perinukleär lokalisierte Lysosomen, deren aktivierte Enzyme, durch die Lysosomenmembran zunächst ins Zytoplasma und von hier in die Zirkulation gelangend, eine deletäre Wirkung auf die Zellstruktur lokaler und entfernter lebenswichtiger Organe entfalten und so irreversible Funktionsstörungen derselben zeitigen können. In der Schock-Resistenz bzw. nach der Einführung resistenten Serums (wo der « Resistin »- Gehalt des Blutes wesentlich erhöht ist) bleiben die sonst auf die schockauslösende Wirkung eintretenden, für den Schock charakteristischen lysosomalen Veränderungen aus. Den experimentellen Befunden zufolge spielt in der Hemmung der schockbedingten lysosomalen Geschehnisse die Glykocorticoidwirkung nur eine sehr unwesentliche Rolle; auch die Resistinwirkung ist nicht als direkter Lysosomeneffekt zu werten: das Resistin hemmt das Eintreten jener schockhämodynamischen Veränderungen, die schliesslich über die Mikrozirkulationsstörung intrazelluläre Azidose bewirken, welche letzten Endes Ursache für das Einsetzen der lysosomalen Geschehnisse ist.

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