Abstract
Dispersal and orientation ofD. rapae with regard to the hyperparasites ofBr. brassicae. The dispersal, flight behaviour and orientation of Hymenoptera that parasitize the cabbage aphid (Brevicoryne brassicae) were investigated. The primary parasiteDiaeretiella rapae(Aphidiidae) and the secondary parasiteCharips spec. (Cynipidae) were studied primarily. The PteromalidsPachyneuron aphidis,Asaphes vulgarisandA. aeneus, living hyper‐parasitic inBrevicoryne, were also considered. The transportation of the primary parasites by winged aphids is their most important means of passive dispersal. Among the possibilities of dispersal through locomotion (walking, flight), female migrations are decisive. Investigations on orientation by olfactory stimuli (experiments with olfactometer and alluring traps), by shapes (dummy experiments in a flight cage and in the field) and colours (experiments with coloured water traps and in spectral light) were used to study ways in which the parasitic Hymenoptera find new host‐habitats.Zusammenfassung: Diaeretiella rapaeM'Intosh (Aphidiidae) undCharipsspec. (Cynipidae) können fliegend größere Entfernungen zurücklegen (Fluggeschwindigkeit 0,5 m/s). Die im Freiland nachgewiesene Distanz von 20 m/Woche dürfte weit überschritten werden, well sich im Laboratorium Flüge über 10 m direkt beobachten lassen. Beide Arten zeigen auffällige Sexual‐unterschiede im Flugverhalten.Die Männchen verlassen das Brutgebiet kaum. Innerhalb des Herkunftsbestandes sind sie flugaktiver als die Weibchen, beschränken sich aber auf kurze Strecken in den bodennahen Luftschichten (Schwarmflüge bei günstiger Witterung und zu bestimmten Tageszeiten).Die Weibchen halten sich häufig an den Wirtspflanzen in den Kolonien der Kohlblattläuse (Brevicoryne brassicaeL.) auf. Unter bisher unbekannten Bedingungen starten sie phototaktisch gerichtet nach oben und gelangen dabei in den Bereich von Luftströmungen. Dadurch sind weiträumige Migrationen möglich.Eine aktive Ausbreitung durch laufende Imagines spielt keine Rolle, obgleich die Laufgeschwindigkeit nicht gering ist. Mannchen und Weibchen vonDiaeretiellabewältigen 5 mm/s, vonCharipslaufen die Männchen (4 mm/s) schneller als die Weibchen (3 mm/s).Für die Orientierung beim Aufsuchen des Wirtshabitats haben Formenelemente und Geruchsstoffe von Wirtspflanzen keinen richtenden Einfluß. Bestimmte Farben werden auf Grund eines echten Farbunterscheidungsvermögens spontan bevorzugt. fürDiaeretiellaist Grün besonders attraktiv. Innerhalb des Grünbereichs reagieren die Weibchen selektiver als die Männchen.Charipsbefliegt vor allem gelbe Farben. Ultraviolett wirkt auf beide Art en stark anlockend. Gelb‐ und Grünschalenfänge der Primär‐ und Hyperparasiten dürften sich für Überwachungs‐ und Prognosezwecke nutzen lassen.Die geringe Aktionsdistanz ungeflügelter Kohlblattläuse (3–5 m/Woche) reicht für einen großräumigen Transport parasitischer Entwicklungsstadien nicht aus. Wesentlich ist die Verschleppung durch fliegende Wirte. Weil die Primär‐ und Hyperparasitierung von der Expositionsdauer der Wirtsaphiden an den Pflanzen und vom unterschiedlichen Eiablageverhalten der Parasitenarten abhängt, werden die lokomotorisch aktiven Wanderläuse, deren Flügel einen partiellen mechanischen Schutz gegen Hyperparasitierung bilden, fast ausschließlich vonDiaeretiellaparasitiert. Bis zu 3% der geflügeltenBrevicorynebeherbergen Eier und Erstlarven der Primärparasiten und sind in ihrer Flugaktivität nicht be‐hindert. Da mit großen Mengen parasitierter Geflügelter gerechnet werden kann (etwa 720 000/ha), ist die selektive Verschleppung vonDiaeretiellabeträchtlich. Die Primär‐parasitierung in den Pflanzenbeständen ist urn so größer, je besser sich die Pflanzen für die zuwandernden Blattläuse eignen und je mehr parasitierte Geflügelte sich dort ansiedeln.