Mangancarbonyl Mn2(CO)10 zeigt in seinem chemischen Verhalten Beziehungen zum homologen Rheniumcarbonyl, so in der Existenz charakteristischer Halogenopentacarbonyle Mn(CO)5Halg, wie auch zum Kobaltcarbonyl, namentlich hinsichtlich seiner Reaktion mit Alkalilaugen, die zum Pentacarbonylmanganat [Mn(CO)5]– führt. Von letzterem leiten sich Salze mit komplexen Kationen ab; Alkalisalze wie [Mn(CO)5]Na entstehen unmittelbar aus dem Pentacarbonyl und Alkalimetall. Im übrigen zeigt Mangancarbonyl ein bemerkenswertes Sonderverhalten gegenüber den anderen Metallcarbonylen : das aus den Salzen mit Säuren gebildete flüchtige Hydrid Mn(CO)5H ist auffallend stabil und läßt sich in Ester überführen, die sich als erste Vertreter von „Organometallcarbonylen“ durch Stabilität und Flüchtigkeit auszeichnen. Monosubstitutions-Produkte mit Phosphinen u. a. wie Mn(CO)4PR3 sind im Gegensatz zu entsprechenden Derivaten des Kobaltcarbonyls monomer und paramagnetisch.